inner values

Durch die Einführung von Massentierhaltung und Fließbandschlachtung, sind die Preise für tierische Produkte extrem minimiert worden. Als Resultat werden jedoch auch nur noch die aller schmackhaftesten und am einfachsten verwertbaren Teile eines Tieres tatsächlich genutzt. Das führt so weit, dass heute weniger als die Hälfte eines zur Schlachtung vorgesehenen Tieres tatsächlich weiterverarbeitet wird. Der Rest landet unmittelbar bei der Tierkörperverwertung und damit praktisch in der Mülltonne.

Doch sind solche „Nebenprodukte“ einer Schlachtung wirklich nichts mehr als Müll? Ist unsere ablehnende Haltung gegenüber diesen Produkten begründet oder legitim? Oder sollten wir, wenn wir denn schon ein Tier töten müssen, nicht stattdessen auch all seine Ressourcen nutzen und würdigen?

Basierend auf diesen Fragen entstand das Projekt INNER VALUES — zwei Sitzmöbel aus gegerbten und weiterverarbeiteten Kuhdärmen und Schweineblasen, bei denen die inneren tierischen Häute als weiches Sitzleder eingesetzt werden. Die vormalig abstoßende, negativ konnotierte Wirkung der vermeintlichen Abfallprodukte wird ersetzt und mit gegenteiligen Werten aufgeladen. Die Stoffe avancieren zu etwas Schönem, Einladendem, Anschmiegsamen, dem man sich gerne nähert und das man erkunden möchte.