Tesserakt

Industriedesign
2 Semester
Entwurfsentwicklung
Aufgabenstellung: 
Konzeption und Umsetzung eines Sitzmöbels

 

Unter einem Tesserakt versteht man die Übertragung des Würfels auf vier Dimensionen. Der Tesserakt verhält sich zum Würfel wie der Würfel zum Quadrat. Dieser Entwurf eines Sitzmöbels beschäftigt sich wie der geometrische Körper mit Dimensionalität, allerdings in einem soziologischen Kontext.

Der simple Akt des Sitzens hat sich zu dazu entwickelt, das nur man sitzt, um etwas anderes zu tun. Tesserakt zwingt den Sitzenden durch fehlende Armlehnen, eine gewisse Isoliertheit im Quader und eine aufrechte Rückenlehne dazu, einfach nur sitzen. 

Der äußere Quader schafft somit "eine höhere Dimension" für die sitzende Person. Sie ist nun an einem von der Umwelt differenzierten Ort, an dem man sich ganz alleine befindet. Allerdings entkoppelt Tesserakt den Sitzenden nicht von der Umwelt oder der Realität. Vielmehr betont die Befindlichkeit in einem klar definierten Volumen den außenliegenden Raum. Dabei wird die Verbindung zur Außenwelt durch die Transluzenz der bespannten Flächen gewahrt.

Während man seine Umgebung durch einen Rahmen, man könnte auch sagen aus einer übergeordneten Dimension, betrachtet, sieht man sie gleichzeitig auf eine andere, nicht partizipierende Weise. Dies erlaubt der sitzenden Person zu reflektieren, was in der „Außenwelt“ vor sich geht. Eine Fähigkeit, die in der modernen Gesellschaft, wo jeder überall dabei sein und mitmachen muss, verlernt wurde.

Maße: 226 x 113 x 113 cm